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Perfektionismus - was wirklich dahinter steckt

Aktualisiert: 12. Okt. 2022

Du möchtest immer alles perfekt machen? Du verbeißt dich im Detail, weil du das große Ganze aus den Augen verlierst? Du machst dir selbst viel Druck und fühlst dich dadurch ausgelaugt? Du fühlst dich persönlich angegriffen, wenn dich jemand kritisiert und du hast das Gefühl, dass du einfach nicht intensiv genug an deinen Vorhaben arbeitest?...dann ist es wohl an der Zeit, deinen Perfektionsanspruch zu hinterfragen.


Hallo! Schön, dass du vorbeischaust.


Dieser Beitrag war eine richtige Challenge für mich, da meine innere Perfektionistin wirklich versucht hat, mir das Leben schwer zu machen...und das nicht nur ein Mal.

Aber es gibt nichts authentischeres, als einen Post, der direkt aus dem Alltag kommt und zeigt, dass man auch als Trainerin definitiv seine Lernfelder hat.


Entscheide dich für Fortschritt, nicht für Perfektion.

Schon in meiner Schulzeit wollte ich alles immer so gut, wie möglich, machen. Ich wollte top organisiert sein, gleichzeitig genug Zeit für Familie, Freunde und Freizeit haben und auch noch die besten Noten aus mir herausholen. Wie du vielleicht daraus heraushören kannst: Meine Ansprüche an mich selbst waren sehr (!!!) hoch. Wenn ich etwas erreichen wollte, gab ich alles, doch dann war ich doch nicht ganz zufrieden, weil bestimmt noch mehr gegangen wäre. Du merkst, das Thema Perfektion begleitet mich schon länger.


Ich weiß aber auch, dass ich durch diese hohen Ansprüche viel geschafft habe. Doch in meiner Ausbildung zur Mentaltrainerin ist mir eines klar geworden: Ich kann mindestens genau so viel (und noch mehr) schaffen, auch ohne diesen ständigen selbst auferlegten Druck. Ich habe herausgefunden, weshalb sich meine innere Perfektionistin immer wieder meldete und was eigentlich hinter meinem Streben nach Perfektion steckte.


Vielleicht geht es dir ja genau so und du erkennst dich in meinen Beispielen wieder. Eines ist klar: Die Perfektion hat so viele Facetten und diese zu erkennen, ist der beste Weg zur Besserung.


 

Wenn du etwas beginnst, dann möchtest du es perfekt machen.


Du machst keine halben Sachen und überarbeitest fertige Dinge häufig wieder. Du verlierst dich dabei in Details und hast deinen Fokus nicht mehr auf das große Ganze. Du setzt dich selbst bei deinen Vorhaben stark unter Druck und verwandelst dadurch deinen anfänglichen Spirit häufig in Abgeschlagenheit und Ausgelaugtsein. Wenn dich jemand kritisiert, dann fühlst du dich sofort angegriffen und hinterfragst deine Leistung. Du vergleichst dich mit anderen und steigst dabei häufig "schlechter" aus. Du hast sehr hohe Ansprüche an dich selbst in allem, was du tust.

Du hasst es, Fehler zu machen und bist deprimiert, wenn dir welche passieren. Du kontrollierst Dinge immer doppelt und dreifach und bist gerne viel viel früher bei vereinbarten Treffen. Du liebst Planung und Organisation und kannst es nicht ausstehen, wenn sich etwas plötzlich verändert. Du tust dir schwer damit, Dinge zu delegieren und behältst lieber die Kontrolle. Du hast Angst vor dem Scheitern und gehst deshalb gar nicht erst für deine Träume los.

 

Du hast dich in manchen Sätzen selbst erkannt? Dann ist dieser Beitrag genau richtig für dich.


Eines kann ich dir verraten: Die Perfektion an sich ist meiner Meinung nach nicht schlecht, sondern zeigt dir, wo deine Lernfelder sind. Hinter dem Streben nach Perfektion verstecken sich nämlich ganz viele mentale Themen, die es heißt, aufzulösen.



Die Perfektion will dich liebevoll auf etwas hinweisen. Du musst nur den Mut haben, auch hinzuhören:

"In dir sind Glaubenssätze, die du unbedingt auflösen sollst."

"Bitte kümmere dich darum, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen."

"Lass deine Angst los und habe Mut zum Scheitern."

"Stoppe die Vergleiche und erkenne deine Einzigartigkeit."

"Schau doch einmal in dein Inneres. Wie steht es um deine Selbstliebe?"

...

Vielleicht hast du ja jetzt bei einem oder mehreren Sätzen gespürt, dass es dich betrifft. Es kann auch sein, dass du Widerstand wahrgenommen hast.

Dann ist das das Zeichen: "Schau dort genauer hin."


Wenn sich deine innere Perfektionistin oder dein innerer Perfektionist häufig meldet und das Leben schwer macht, dann liegt es an dir, etwas daran zu ändern.


Hier findest du 3 Tipps, wie du losgehen und starten kannst:


1. Faktor "Zeit"

Wenn du das nächste Mal Dinge oder Projekte zu erledigen hast, in denen sich normalerweise dein(e) innere(r) Perfektionist(in) meldet, dann setz dir einen klaren zeitlichen Rahmen. Wenn die Zeit abgelaufen ist, dann heißt es auch: Schluss mit dieser Aufgabe.


Am besten kannst du das trainieren, wenn es ums Aufräumen geht: Du setzt dir 30 Minuten, die du für die Küche aufwenden kannst. Egal, wie viel du nach diesen 30 Minuten geschafft hast - sei stolz auf dich und unterbrich die Tätigkeit. (1-2 Minuten auf oder ab sind ok, doch bei 10 Minuten Überzeit meldet sich häufig wieder deine innere Perfektion.)


2. Übe dich in Delegation

Wenn du alles am liebsten selbst erledigst und dir schwer tust, die Kontrolle abzugeben, wodurch du immer wieder in Stress gerätst, dann ist genau dieser Tipp sehr hilfreich für dich. Starte damit, Dinge abzugeben, egal ob im Beruf oder Alltag. Die Dinge werden bestimmt nicht so erledigt, wie du sie machen würdest, doch wieso soll das schlecht sein? Durch andere Herangehensweisen kannst du selbst deinen Horizont erweitern und vielleicht kannst du ja noch etwas Neues lernen.


3. Fokus auf das "Warum"

Wenn du etwas wieder einmal besonders gut und genau machen willst, dir deine Ansprüche an dich selbst im Weg stehen, du Angst davor hast, Fehler zu machen oder zu scheitern - du schlicht und einfach mit deiner inneren Stimme der Perfektion kämpfst, dann frag dich, warum das so ist. Was steckt hinter deiner Perfektion? Tust du das, was du tust, weil du es selbst möchtest, vielleicht auch für die Anerkennung jemand anders oder bringen dich negative Glaubenssätze dazu?


Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, wie du deinen Perfektionismus in den Griff bekommen kannst, doch ich möchte mich nicht in Details verlieren und dir einfach einmal Methoden in die Hand geben, mit denen du loslegen kannst.


Lass dir eines sagen: Meine innere Stimme der Perfektion ist definitiv nicht verschwunden, ich glaube auch nicht, dass sie das irgendwann wird. Es gibt Phasen, in denen sie schweigt, dann meldet sie sich wieder einmal leise und manchmal auch ganz laut. Aber das ist ok. Die Stimme will mir und auch dir zeigen, dass es irgendwo Trainingsbedarf gibt.


Du willst glücklich sein? Dann hör auf, perfekt sein zu wollen. - Brené Brown -

Eines ist gewiss: Mit mentalem Training kannst du die Perfektion annehmen und gezielt daran arbeiten, sie für dich einzusetzen. Wenn du dabei Hilfe brauchst, dann melde dich gerne bei mir.

Du hast auch tolle Tipps an der Hand, wie du am besten mit deiner Perfektion umgehst und möchtest sie mit uns teilen? Dann freue ich mich über deine Gedanken in den Kommentaren.


Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung!


Alles Liebe,

Michaela





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